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Vorreiter-Rolle in Europa: 60 CT-Geräte und neues Konzept sollen alles entspannter und schneller machen. Umrüstung kostet 45 Millionen Euro. 

(ty) Das Luftamt Südbayern der Regierung von Oberbayern läutet nach eigenem Bekunden "eine neue Ära der Kontroll-Technik im Luftverkehr" am Flughafen München ein: Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Pilot-Projekts an zwei Fluggast-Kontrollstellen im Terminal 2 könne ab Anfang des kommenden Jahres die serienmäßige Ausstattung der Handgepäck-Kontrollen am Münchner Airport mit neuer, hochmoderner Sicherheits-Technik beginnen, heißt es in einer Presse-Mitteilung. Die Rede ist von nicht weniger als einem "Quantensprung im Fluggast-Service". Die Kontrollen sollen künftig entspannter und schneller ablaufen. Dank spezieller Computer-Tomographen müssten keine elektrischen Geräte oder Flüssigkeiten mehr unter Zeitdruck aus- und später wieder eingepackt werden. Und: "Mit der neuen Technik können auch die Flüssigkeits-Beschränkungen zukünftig entfallen."

Die Kontroll-Stellen sollen nach Angaben der Behörde im Laufe der kommenden Jahre sukzessive mit 60 speziellen Computer-Tomographen (CT) und 48 neu konzipierten Kontroll-Spuren ausgestattet werden. Dazu habe das Luftamt nach erfolgreicher Ausschreibung der technischen Infrastruktur nun mit mehreren Fachfirmen und Anbietern die entsprechenden Verträge abgeschlossen. Der Münchner Airport werde damit der erste Flughafen in Deutschland sein, der nahezu vollständig mit der neuen Sicherheits-Technik und den komfortablen Kontroll-Spuren ausgestattet sei. Mit der serienmäßigen Ausstattung der ersten drei Kontroll-Spuren im Terminal 1 könne bereits im ersten Quartal 2023 begonnen werden, da der Flughafen-Betreiber die baulichen und technischen Vorbereitungen für den Einbau der 23 Meter langen Spuren bereits nahezu abgeschlossen habe.

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Gleichzeitig werde Schritt für Schritt auch die zentrale Fluggast-Kontrollstelle im Terminal 2 auf die neue Technik umgerüstet. "In den Pfingst- und Sommer-Ferien werden die Umbau-Arbeiten zeitweise ausgesetzt, damit während dieser reiseintensiven Zeiten mit besonders hohem Fluggast-Aufkommen genügend Kontroll-Spuren zur Verfügung stehen und eine reibungslose Abwicklung der Kontrollen gewährleistet werden kann", erklärt die Behörde weiter. Die Kosten für die neuen Geräte und Kontroll-Spuren belaufen sich den Angaben zufolge auf rund 45 Millionen Euro; sie werden über die im Rahmen der Ticket-Verkäufe erhobenen Luftsicherheits-Gebühren finanziert.

"Wir freuen uns sehr, dass wir den Flughafen München bei der Ausstattung mit modernster Technik tatkräftig unterstützen und er seine Attraktivität als bedeutende Verkehrs-Drehscheibe weiter steigern kann", betont Regierungs-Präsident Konrad Schober. Damit nimmt der Münchner Airport seinen Worten zufolge in Europa eine Vorreiter-Rolle ein. "Da das Passagier-Aufkommen nach den pandemie-bedingten Einschränkungen des Vorjahres nun wieder deutlich zugelegt hat, erfolgt dieser Start in eine neue Ära der Fluggast-Kontrollen genau zum richtigen Zeitpunkt." Das im Frühjahr 2019 gestartete Pilot-Projekt, das mit umfangreichen Tests der neuen Technik verbunden gewesen sei, finde somit einen erfolgreichen Abschluss:

"Passagiere profitieren beim serienmäßigen Einsatz der neuen Technik insbesondere von einer deutlich erhöhten Sicherheit, einer starken Steigerung der Effizienz und einem merklich verbesserten Komfort", fasst die Regierung von Oberbayern zusammen. "So überprüfen die CT-Scanner nicht nur automatisch jedes Handgepäckstück auf Fest- und Flüssig-Sprengstoffe, sie stellen den Kontrollkräften neben dem gewohnten zweidimensionalen Bild auch eine dreidimensionale Ansicht des Handgepäckstücks auf dem Bildschirm zur Verfügung, was die Bildauswertung erheblich erleichtert." Die Sicherheits-Kontrolle werde zudem entspannter ablaufen. Dank der neuen Computer-Tomographen müssten nämlich keine elektrischen Geräte oder Flüssigkeiten mehr unter Zeitdruck aus- und später wieder eingepackt werden. Und: "Mit der neuen Technik können auch die Flüssigkeits-Beschränkungen zukünftig entfallen."

An den neuen Kontroll-Spuren können nach Behörden-Angaben dann bis zu vier Fluggäste gleichzeitig ihr Handgepäck auflegen, außerdem werden weniger Wannen pro Passagier benötigt. Abgerundet werde das neue Kontroll-Konzept durch ein vollautomatisches Wannen-Rückführ-System. "Im Ergebnis werden die individuellen Wartezeiten somit deutlich verkürzt und die Passagier-Abfertigung beschleunigt", so die Regierung von Oberbayern. Wie es heißt, konnte in der Pilot-Phase der Passagier-Durchsatz pro Kontrollspur um 160 Prozent im Vergleich zu den konventionellen Kontroll-Spuren gesteigert werden.


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