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Das bayerische Landeskriminalamt erklärt, was unternommen wird, wenn ein Kind verschwunden ist, und erläutert die vorliegenden Zahlen.

(ty) Wenn ein Mensch nicht nach Hause kommt, ist das für Familie, Angehörige und Freunde ein Schock. Noch dramatischer, wenn es sich dabei um ein Kind handelt. Am 25. Mai findet jährlich der "Tag der vermissten Kinder" statt, den das bayerische Landeskriminalamt (LKA) dazu nutzen möchte, um darauf aufmerksam zu machen, "dass es beim Verschwinden von Kindern und Jugendlichen besonders wichtig ist, schnell und koordiniert zu handeln". Alle Fahndungen im Freistaat werden daher den Angaben zufolge zentral in der Vermissten-Dienststelle des LKA gebündelt, um die Arbeit der jeweiligen Polizei-Dienststellen zielgerichtet zu unterstützen. Aktuell (Stand: 19. Mai) gelten laut LKA in Bayern 169 Kinder im Alter von unter 14 Jahren als vermisst.

73 dieser 169 verschwundenen Buben und Mädchen gelten laut LKA als so genannte Ausreißer, die wiederholt weglaufen und wieder zurückkommen. 86 der momentan vermissten Kinder seien ihren Eltern oder ihrem Vormund entzogen worden, zum Beispiel wegen Streitigkeiten um das Sorgerecht. Bei acht der aktuell vermissten Kinder handele es sich um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Diese werden nach Angaben des LKA in der Statistik als vermisst geführt, "obwohl hinreichende Erkenntnisse vorliegen, dass Bayern (Erstaufnahme) in der Regel nur eine Zwischenstation darstellt und sie anschließend – auch unter anderen Personalien – weiterreisen".

Grundsätzlich seien diese Zahlen allerdings nur eine Moment-Aufnahme, die sich schnell ändern könne. "Ein Großteil der Kinder kommt glücklicherweise bereits nach wenigen Tagen wieder wohlbehalten nach Hause zurück", berichtet das bayerische Landeskriminalamt und erläutert: "Minderjährige gelten als vermisst, sobald sie ihr gewohntes Umfeld verlassen haben und ihr Aufenthaltsort unbekannt ist. Solange dann eingeleitete Ermittlungen nichts anderes ergeben, wird immer von einer Gefahr für das Leben oder die körperliche Unversehrtheit des Betroffenen ausgegangen."

Die Polizei leite dann sofortige Fahndungs-Maßnahmen ein. Sie suche aktiv an bekannten Aufenthaltsorten und befrage Familie, Freunde sowie Verwandte nach möglichen Hinweisen. Die Bemühungen der Beamten sind sehr häufig von Erfolg gekrönt, wie offiziellen Zahlen des bayerischen Landeskriminalamts zeigen. Im vergangenen Jahr wurden den Angaben zufolge 1069 Kinder vermisst – davon wurden 979 Fälle aufgeklärt. Im Jahr 2023 waren laut bayerischem Landeskriminalamt 1059 Fälle von vermissten Kindern registriert worden; davon waren 993 gelöst worden.

zell

Die Vermissten-Dienststelle des bayerischen Landeskriminalamt erforsche fortlaufend Hintergründe zu den Vermissungen von Kindern, um daraus nützliche Erkenntnisse für aktuelle Fälle zu gewinnen. Zudem helfe sie bei der Identifizierung vermisster Menschen, beispielswiese anhand vergleichender Auswertungen in einer speziell dafür angelegten bundesweiten Datenbank. Gleichzeitig werden Vermisste im Freistaat zentral erfasst und Fahndungen an andere Bundesländer sowie das Bundeskriminalamt gesteuert.


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