Zahl der Produzenten sank seit dem vergangenen Jahr um 44 auf historischen Tiefststand von 965. Insgesamt 18.962 Hektar bedeuten zudem ein Minus von 6,5 Prozent.
(ty) Die Fläche, die in der Bundesrepublik für den Hopfen-Anbau genutzt wird, liegt heuer bei insgesamt 18 962 Hektar. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Rückgang um 1327 Hektar oder 6,5 Prozent. Das teilte der Verband deutscher Hopfen-Pflanzer mit, der seinen Sitz in Wolnzach hat. Deutschland bleibt den Angaben zufolge zwar weltweit der größte Hopfen-Produzent. "Getrieben von den schlechten Freihopfen-Preisen und Flächen-Reduzierungen haben den Angaben zufolge aber bundesweit 44 Betriebe den Hopfenbau eingestellt", heißt es weiter.
Die Gesamtzahl der Hopfenbau-Betriebe in Deutschland sei von 1009 im vergangenen Jahr auf nunmehr 965 gesunken und "mit einem dreistelligen Wert auf einem historischen Tiefststand angekommen", so der Verband. Die größten Flächen-Reduzierungen seien bei den klassischen Aroma-Hopfen-Sorten "Perle" (minus 517 Hektar auf 2343 Hektar) sowie "Hallertauer Tradition" (minus 444 Hektar auf 2017 Hektar) zu verzeichnen. Erwähnenswert seien außerdem die "erstmaligen Flächen-Reduzierungen" bei den Bitter-Sorten "Herkules" und "Polaris", die mit 69 beziehungsweise zwölf Hektar aber jeweils überschaubar seien.
"Hopfen und Bier gehören seit jeher zusammen", so der Verband deutscher Hopfen-Pflanzer in der aktuellen Presse-Mitteilung. Fast die gesamte deutsche Hopfen-Ernte werde für die globale Bier-Produktion verwendet. "Dadurch ist es nicht verwunderlich, dass Veränderungen in der Brauwelt direkten Einfluss auf die weltweite Hopfen-Produktion haben." Aufgrund sinkender Hopfengaben im Bier und wegen des stagnierenden weltweiten Bier-Ausstoßes gehe der Bedarf an Hopfen zurück. "Insbesondere das Craft-Bier-Segment, welches für besonders hohe Hopfengaben bekannt ist, musste in letzter Zeit große Einbußen beim Bier-Ausstoß verzeichnen."
Außerdem ist nach Angaben des Verbands festzuhalten, dass die gesamte Brau-Branche mit einem hohen Kostendruck zu kämpfen hat und versucht, Kosten zu sparen. "Dieser Kostendruck sorgt unter anderem dafür, dass die Brauereien vermehrt auf den Brauwert der einzelnen Hopfen-Sorten achten und dadurch Bitter-Hopfen mit hohen Alphasäure-Gehalten den klassischen Aroma-Hopfen mit niedrigeren Alphasäure-Gehalten vorgezogen werden." Dieser Trend spiegele sich bereits seit einigen Jahren in den weltweiten Hopfen-Flächen wider. Zudem trage die weltweite Überproduktion der vergangenen Jahre dazu bei, dass die Hopfen-Flächen weltweit jetzt reduziert werden müssten.