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Prognostiziert werden große regionale Unterschiede. BBV-Präsident Felßner: "Anbau-Jahr wieder einmal von extremem Wetter geprägt."

(ty) Für die nun angelaufene, diesjährige Ernte-Saison erwartet der bayerische Bauernverband (BBV) eine regional stark schwankende Ernte mit insgesamt unterdurchschnittlichen Erträgen. "Auch das Anbau-Jahr 2025 ist wieder einmal von extremem Wetter geprägt", so BBV-Präsident Günther Felßner anlässlich der traditionellen Erntefahrt, zu der der BBV am heutigen Mittwoch gemeinsam mit der bayerischen Landwirtschafts-Ministerin Michaela Kaniber (CSU) auf zwei Betriebe in Marzling (Kreis  Freising) geladen hatte.

"Ein kühles Frühjahr, gefolgt von wiederholten Trocken-Phasen und hohen Temperaturen Anfang Juli, haben die Bestockung gehemmt und zu einer vorzeitigen Abreife geführt", erklärt der BBV. Die Erträge zeigen sich den Angaben zufolge "stark heterogen" und hängen maßgeblich von lokalen Niederschlägen sowie der Wasserhalte-Fähigkeit der Böden ab. "Nach einem nassen Jahr 2024 war 2025 erneut ein extremes Trockenjahr für den bayerischen Ackerbau. Immerhin: Das regenreiche Vorjahr hatte die Boden-Vorräte gut aufgefüllt, Winter-Kulturen konnten dadurch mit soliden Startvoraussetzungen ins Frühjahr gehen", berichtet Hermann Greif, BBV-Bezirks-Präsident aus Oberfranken und Getreide-Präsident des BBV.

Doch die wenigen Niederschläge im Frühsommer reichten nach Erkenntnis des bayerischen Bauernverbands nicht aus, um die Wasserbedarfe in den entscheidenden Entwicklungs-Phasen zu decken. Besonders auf leichten Standorten habe der Weizen gelitten: "Die Bestockung blieb gering und auch während der Kornfüllung fehlte Wasser." Die anhaltende Hitze Ende Juni habe die Abreife deutlich beschleunigt. Vielerorts, besonders in Franken, sei sogar von "Notreife" berichtet worden. "Wir gehen daher von einer regional je nach Bodenqualität und Niederschlags-Situation sehr heterogenen, aber insgesamt unterdurchschnittlichen Ernte 2025 aus", erklärt Greif.

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Die Getreidemärkte sind laut BBV weiterhin geprägt von den politischen Unsicherheiten an den globalen Handelsströmen. "Ein unberechenbarer US-Präsident, der abwechselnd mit horrenden Zöllen und deren Aufschub droht, eine weiterhin brennende Ukraine und ein neuer Brandherd im Nahen Osten sorgen für Verunsicherung", sagt Greif. "Hinzu kommen anhaltend hohe Kosten für Betriebsmittel", so der BBV in einer heute veröffentlichten Presse-Mitteilung. "Neben den Auswirkungen des Klimawandels und Fragen der Wasser-Verfügbarkeit halten auch dieses Jahr die politischen Entwicklungen die bayerische Landwirtschaft in Atem."

Auf EU-Ebene stünden wichtige Weichenstellungen in der Agrar-Politik an. Da geht es laut BBV um den Finanzierungs-Rahmen der "Gemeinsamen Agrar-Politik" (GAP), Gesetze wie die EU-Entwaldungs-Verordnung oder das Gesetz zur Natur-Wiederherstellung (NRL) – oder um Handels-Abkommen wie das so genannte Mercosur-Abkommen. Auf nationaler Ebene sei beispielsweise der Mindestlohn ein Thema. Bei alledem, so betont BBV-Präsident Günther Felßner, blicke die Landwirtschaft im Freistaat nach vorne: "Bayerns Landwirte suchen mutig und proaktiv neue Lösungen", proklamiert der Verbands-Chef.

"Wir nehmen unsere Verantwortung in Punkto Klimawandel ernst und betrachten uns als Teil der Lösung", erläutert Felßner. "Wir wollen aber auch unseren Beitrag zur Ernährungs-Sicherheit leisten. Hier erwarten unsere Bauern-Familien auf EU-, Bundes- und Landes-Ebene eine starke Agrar-Politik, die mit Taten, mit praktikablen Lösungen und ohne überzogene Auflagen echte Zukunfts-Perspektiven ermöglicht. Trotz vielfältiger Herausforderungen: Wir alle gestalten die Zukunft der bayerischen Landwirtschaft."


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