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Laut Polizei wurde auch "dem wohl größten aktiv tätigen Geldfälscher im Bundesgebiet" das Handwerk gelegt. So liefen die umfangreichen Ermittlungen.

(ty) Der Kripo aus Ingolstadt ist mit Unterstützung von weiteren Polizeistellen und Behörden ein großer Schlag gegen einen bundesweit agierenden Geldfälscher gelungen. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord diese Woche bekannt gegeben hat, wurden in zwei aufeinander aufbauenden Ermittlungs-Verfahren bislang fünf Personen festgenommen. Drei der regionalen Falschgeld-Szene zugehörige Männer aus Ingolstadt seien bereits im September vom hiesigen Landgericht wegen eines Verbrechens der banden- und gewerbsmäßigen Geldfälschung rechtskräftig verurteilt worden. Gegen zwei Beschuldigte aus Nordrhein-Westfalen seien auf Antrag der Staatsanwaltschaft zudem Untersuchungshaft-Befehle erlassen worden, die am 20. Oktober in Wuppertal vollzogen worden seien. Nachfolgend die Details.

Die beiden in Wuppertal festgenommen Leute seien dem zuständigen Richter am Amtsgericht in Ingolstadt vorgeführt sowie nach ihrer Anhörung in unterschiedliche bayerische Justizvollzugsanstalten gebracht worden. Sie befänden sich seitdem in U-Haft, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord mit. Dieser Schlag gegen die Falschgeld-Kriminalität gelang der Ingolstädter Kripo den Angaben zufolge unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft von Ingolstadt mit Unterstützung des bayerischen Landeskriminalamts, des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamts, des österreichischen Bundeskriminalamts, des deutschen Bundeskriminalamts sowie der Kriminalpolizei aus Wuppertal und eines Experten vom nationalen Falschgeld-Analyse-Zentrums der deutschen Bundesbank

Falsche Fünfziger im Raum Ingolstadt

Bereits im Oktober und November vergangenen Jahres waren laut Polizeipräsidium Oberbayern-Nord in der Region Ingolstadt mehrfach 50-Euro-Falsifikate aufgetaucht, die nach ihrer Verausgabung sichergestellt wurden. Nach kriminalpolizeilicher Einschätzung zeichneten sich diese Blüten durch eine gute Fälschungs-Qualität aus. Die Beamten vom Fachkommissariat "Schwerpunkt-Kriminalität" der Kripo in Ingolstadt wurden den Angaben zufolge hellhörig und begannen damit, sämtlichen weit verzweigten Spuren nachzugehen. Bei ihren Recherchen seien schließlich vier junge Männer im Alter von 22, 27, 27, und 28 Jahren ins Visier geraten, für die das Internet offenbar völlig neue "kriminelle Geschäftszweige" eröffnet habe.

Wie weiter erklärt wird, ergaben die Ermittlungen, dass die Verdächtigen regelmäßig über den Messenger-Dienst "Telegram" mindestens drei größere Mengen von gefälschten 50-Euro-Noten bestellten und diese in den Bereichen Ingolstadt, Augsburg, München und Regensburg verausgabten. Der Kriminalpolizei-Inspektion von Ingolstadt sei es gelungen, "der kriminellen Bande über 30 Verausgabungen konkret nachzuweisen, die im ersten Schritt zu den oben genannten rechtskräftigen Verurteilungen der drei Ingolstädter führten". Die Fahnder ließen danach aber nicht locker und werteten das dahin sichergestellte Beweismittel aus, erläutert das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. "Sie suchten dabei erneut nach Wegen, sämtlichen Liefer- und Kommunikationsketten nachzugehen."

Die Spur führte nach Wuppertal

Unter Einbeziehung von mehreren Sachgebieten des bayerischen Landeskriminalamts sowie des österreichischen und deutschen Bundeskriminalamts nutzten sie den Angaben zufolge bundesweit alle Recherche-Möglichkeiten, um das Pseudonym zu identifizieren und zu lokalisieren. Letztendlich habe sich im September dieses Jahres dann der dringende Tatverdacht erhärtete, dass ein 32-jähriger Mann aus Wuppertal der Hersteller, Anbieter und Lieferant sei, der beim Vertrieb der Blüten "in einer Art Zwei-Mann-Betrieb" von seiner 40-jährigen Lebensgefährtin arbeitsteilig unterstützt werde.

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Im Rahmen einer groß angelegten Durchsuchungs-Aktion schlugen die oberbayerischen Ermittler – so heißt es weiter – gemeinsam mit ihren Kollegen aus Nordrhein-Westfalen in den frühen Morgenstunden des 20. Oktober zu "und legten dem wohl größten aktiv tätigen Geldfälscher im Bundesgebiet das Handwerk". Sie nahmen laut offizieller Mitteilung die beiden Tatverdächtigen auf den Weg zu ihren offiziellen Arbeitsstätten fest. Aus dem Fahrzeug des 32-Jährigen seien 333 falsche 50-Euro-Scheine sichergestellt worden, "165 davon waren noch nicht vollständig auf Maß geschnitten".

"Top ausgestattete Drucker-Werkstatt"

Zeitgleich durchsuchten den Angaben zufolge weitere Einsatzkräfte die Wohnung des Haupttatverdächtigen und fanden im Arbeitszimmer eine "top ausgestattete Drucker-Werkstatt" vor, "deren Drucker zum Zeitpunkt des Zugriffs noch teilweise heiß liefen und seitenweise Falschgeld-Bögen ausdruckten". Dabei konnten die Ermittler laut Polizei umfangreiches Beweis-Material, darunter 13 Drucker, Falsifikate im Nennwert von zirka 100 000 Euro und mehrere Wallets, deren Auswertungen noch andauern, sicherstellen. Die Staatsanwaltschaft von Ingolstadt habe zudem im Rahmen des Vermögens-Arrests zwei Fahrzeuge und weitere Wertgegenstände des dringend Tatverdächtigen sicherstellen lassen. Die Ermittlungen dauern an.


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