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Er flüchtete bei Neustadt vor einer Kontrolle, baute im Kreis Eichstätt einen Crash, türmte weiter und hielt die Polizei über Stunden hinweg in Atem.

(ty) Ein führerscheinloser Pkw-Lenker hat am heutigen Morgen zahlreiche Polizei-Einsatzkräfte in den Landkreisen Kelheim, Eichstätt und Pfaffenhofen über mehrere Stunden hinweg in Atem gehalten. Der 20-Jährige flüchtete zunächst im Bereich von Neustadt/Donau in seinem BMW vor einer Verkehrs-Kontrolle, raste in Richtung Mindelstetten davon. Trotz der Kollision mit einem Lastwagen stoppte er nicht, bretterte wieder in Richtung Neustadt. Auf der Autobahn A93 legte er die Strecke zwischen den Anschlussstellen Wolnzach und Mainburg als Geisterfahrer zurück. In der Gemeinde Wolnzach wurde dann mit Hubschrauber-Unterstützung der verlassene BMW ausfindig gemacht. Weitere Stunden später wurde der 20-Jährige in der Nähe gefasst. Aber der Reihe nach.

Wie das Polizeipräsidium von Niederbayern mitteilte, sollte das Auto gegen 2.15 Uhr an der Bundesstraße B16 im Bereich von Neustadt an der Donau von Streifenbeamten der Polizeiinspektion aus Mainburg einer Verkehrs-Kontrolle unterzogen werden. Der Fahrer des grauen BMW aus dem Landkreis Eichstätt habe allerdings die Anhalte-Signale missachtet und sei in Richtung Mindelstetten davongefahren. "Hierbei fuhr er teilweise mit weit überhöhter Geschwindigkeit", heißt es im Bericht der Gesetzeshüter. Im Landkreis Eichstätt sei der BMW mit einem abgestellten Lkw kollidiert. Unbeeindruckt habe der Pkw-Fahrer aber seine Flucht weiter fortgesetzt – nun wieder in Richtung Neustadt an der Donau.

Im weiteren Verlauf seiner wilden Flucht ist der BMW-Lenker den Angaben zufolge an der Anschlussstelle Wolnzach auf die Autobahn A93 in Richtung München gefahren. Als Geisterfahrer steuerte er laut Polizei seinen Wagen dann auf der Autobahn allerdings in entgegengesetzter Richtung – bis er die A93 an der Anschlussstelle Mainburg schließlich wieder verließ. Im Einsatz gewesen seien mehrere Streifenwagen von umliegenden Polizei-Dienststellen aus den Zuständigkeits-Bereichen des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord und des Polizeipräsidiums Niederbayern. Sie versuchten zunächst vergeblich, den BMW-Fahrer zum Anhalten zu bewegen. 

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Gegen 3.30 Uhr, so heißt es weiter, sei dann von der Besatzung eines ebenfalls im Einsatz befindlichen Polizei-Helikopter der verlassene BMW in der Nähe von Oberlauterbach im Gemeinde-Gebiet von Wolnzach entdeckt worden. Da aus Sicht der Einsatzkräfte der Verdacht bestand, dass sich der Flüchtende in einem angrenzenden Waldgebiet befindet, wurden auch Personen-Suchhunde hinzugezogen. Gegen 7.15 Uhr sei schließlich im Zuge der immer noch laufenden Fahndungs-Maßnahmen in der Nähe der Stelle, an der das Flucht-Auto gefunden worden war, ein Fahrzeug kontrolliert worden, in dem sich der gesuchte 20-Jährige als Mitfahrer befunden habe.

Der junge Mann aus dem Landkreis Eichstätt wurde nun vorläufig festgenommen. Nach Angaben des niederbayerischen Polizeipräsidiums führen die Beamten von der Polizeiinspektion aus Mainburg in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft aus Regensburg die weiteren Ermittlungen in diesem Fall. "Der Beschuldigte ist aktuell nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis", erklärte eine Polizei-Sprecherin am Nachmittag. Gegen den 20-Jährigen seien mehrere Strafverfahren eingeleitet worden – unter anderem wegen der Durchführung eines verbotenen Kraftfahrzeug-Rennens. Auf seiner Flucht sei nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen niemand verletzt worden.

Mittlerweile sei der Beschuldigte in Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft aus Regensburg wieder entlassen worden, hieß es am Nachmittag auf Anfrage unserer Redaktion. Umfangreiche Ermittlungen laufen. In diesem Zusammenhang wird auch um Hinweise etwaiger Zeugen gebeten. Verkehrsteilnehmer, die durch die Fahrweise des 20-Jährigen gefährdet worden seien, sowie Personen, die sachdienliche Angaben zu den Geschehnissen machen können, werden darum gebeten, sich unter der Telefonnummer (0 87 51) 86 33 - 0 mit der Polizei-Dienststelle in Mainburg in Verbindung zu setzen.


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