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Für die nächste so genannte Einkommens- und Verbrauchs-Stichprobe (EVS) werden allein in Bayern rund 13.000 Haushalte gesucht.

(ty) Wofür und wieviel Geld geben die Menschen in Deutschland aus? Wie hoch sind konkret die Aufwendungen für Lebensmittel, Wohnen, Verkehr und andere Dinge? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert die so genannte Einkommens- und Verbrauchs-Stichprobe, kurz EVS. Unter dem Motto "Wo bleibt mein Geld?" führt das bayerische Landesamt für Statistik gemeinsam mit den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder von Januar bis Dezember kommenden Jahres die nächste EVS durch. Dafür werden nach Angaben der Behörde alleine im Freistaat ab sofort rund 13 000 Haushalte gesucht, die sich an der größten freiwilligen Befragung der amtlichen Statistik beteiligen. Als Dankeschön erhalten sie eine Geld-Prämie von mindestens 100 Euro. Übrigens: Aktuell läuft, wie berichtet , die so genannte Zeitverwendungs-Erhebung (ZVE) – klingt ähnlich, ist aber ganz was anderes.

"Jeder Haushalt dokumentiert drei Monate lang seine Ausgaben zum Beispiel für Lebensmittel, Bekleidung und Freizeit", erklärt das bayerische Landesamt für Statistik zur EVS. "Darüber hinaus werden Fragen zum Haushalt, der Wohnsituation, Ausstattung mit bestimmten Gebrauchsgütern, Vermögens-Situation sowie den Haushalts- und Personen-Einkommen gestellt."

Jeder fünfte Haushalt dokumentiere zusätzlich zwei Wochen lang detailliert die Ausgaben und gekauften Mengen für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren. "Dies ist wichtig, um den Anteil unterschiedlicher Nahrungsmittel an den gesamten Lebensmittel-Ausgaben bestimmen zu können", erklärten die Statistik-Experten.

Die Angaben könnten in einer App ganz bequem von Zuhause oder unterwegs eingetragen werden. Die App wurde laut Behörden-Angaben speziell für die EVS entwickelt und auf den Bedarf der Erhebung angepasst. Die App funktioniere auch offline und könne sowohl auf dem Smartphone als auch am Computer genutzt werden. Übrigens: Die "klassische" Teilnahme über Papier-Fragebogen sei ebenfalls möglich, wird betont.

Die EVS liefert laut Landesamt für Statistik wichtige Fakten darüber, wofür die Menschen in Deutschland wieviel Geld ausgeben. "Die Daten bilden die Grundlage für die Festsetzung von finanziellen Unterstützungs-Leistungen für Kinder und Erwachsene", heißt es weiter. Bislang seien basierend auf den EVS-Ergebnissen beispielsweise die Regelbedarfe für das Arbeitslosengeld II ("Hartz IV") ermittelt worden. "Zukünftig bilden sie die Datengrundlage für das geplante Bürgergeld", heißt es weiter.

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Die EVS-Daten flössen zudem in die Berechnung der Inflationsrate ein. Aus den Angaben aller Haushalte werde ermittelt, wie groß die Anteile für unterschiedliche Ausgaben-Bereiche seien. Das sei die Basis für die Zusammensetzung des so genannten Warenkorbs.

Den Teilnehmern selbst biete die EVS die Möglichkeit, sich einen Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen und einmal ganz genau festzuhalten: "Wo bleibt mein Geld?" Zudem gebe es als Dankeschön eine Geldprämie in Höhe von 100 Euro je Haushalt. Haushalte mit minderjährigen Kindern erhalten den Angaben zufolge zusätzlich 50 Euro. Haushalte, die nach dem Zufalls-Verfahren darüber hinaus für die zweiwöchige detaillierte Dokumentation der Nahrungs- und Genussmittel ausgewählt worden seien, erhielten zusätzlich 25 Euro. Somit sei es möglich, bis zu 175 Euro für die Teilnahme an der EVS 2023 zu erhalten.

Unter www.evs2023.de/teilnahme könnten Interessierte ab sofort ihren Haushalt zur "EVS 2023" anmelden. Aus allen Anmeldungen werde für jedes Quartal nach einem Quotenplan eine Stichprobe gezogen, erklärt das Landesamt für Statistik. Das bedeute: Vor Beginn der EVS werde für jedes Bundesland anhand der Bevölkerungs-Struktur festgelegt, wie viele Paar-Haushalte mit Kindern, wie viele Haushalte von Alleinerziehenden, wie viele Alleinlebende usw. für die Stichprobe benötigt würden. Dies sei wichtig, um die Bevölkerung realistisch abzubilden.

"Wie bei allen Erhebungen der amtlichen Statistik sind der Datenschutz und die Geheimhaltung umfassend gewährleistet", versichern die Experten. "Alle Angaben werden streng vertraulich behandelt und ausschließlich für statistische Zwecke verwendet."

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