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Stadt München und Wiesn-Wirte setzen auf ein Bündel von Maßnahmen, darunter die Einschaltung von Spezial-Kanzleien und Stichproben.

(ty) Die Stadt München und die Oktoberfest-Wirte gehen laut aktuellen Angaben "mit einem Bündel an Maßnahmen entschieden gegen den Graumarkt und den Preiswucher beim Handel mit Wiesn-Tischen" vor. "Zuletzt wurden auf mehreren Online-Portalen Tische in den Festzelten für mehrere tausend Euro gehandelt", heißt es in einer heutigen Mitteilung. Christian Scharpf, städtischer Referent für Arbeit und Wirtschaft sowie Wiesn-Chef, betont: "Solche Praktiken schaden nicht nur dem Ansehen des gesamten Festes, sondern untergraben auch die gemeinsamen Bemühungen, die jährlichen Kostensteigerungen für die Gäste möglichst verträglich zu gestalten."

Scharpf, bekannt als ehemaliger Oberbürgermeister von Ingolstadt, weiter: "An die Gäste appellieren wir eindringlich, keine Tische über solche Portale zu erwerben. Neben überhöhten Preisen besteht auch das erhebliche Risiko, dass man mit einer auf fremden Namen gebuchten Reservierung keinen Zutritt zum Festzelt erhält."

Zu den Maßnahmen der Wiesn-Wirte zählen laut Mitteilung aus dem Rathaus der bayerischen Landeshauptstadt neben der Einschaltung von Spezial-Kanzleien, die das Internet nach illegalen Angeboten durchsuchen, auch eigene Stichproben bei den Reservierungen. "Wenn der Name der Person, die reserviert hat, nicht mit dem Gast übereinstimmt, dann verfällt die Reservierung, weil diese nicht übertragbar ist."

Deshalb warnt Peter Inselkammer, Sprecher der Vereinigung der Münchner Wiesn-Wirte, davor, solche Käufe im Internet zu tätigen: "Zuerst zahlt man Wucher-Preise und dann steht man mit leeren Händen da, weil das zum Totalverlust der Reservierung führt". Was die illegalen Anbieter angeht, droht Wirte-Sprecher Christian Schottenhamel: "Unsere Kanzlei findet mit speziellen Web-Crawlern diese Anbieter. Sie werden nicht nur abgemahnt, sondern müssen auch mit empfindlichen Gebühren und Strafen rechnen."

Um eine faire und sichere Alternative zu schaffen, wurde laut Stadtverwaltung 2023 erstmals ein offizielles Online-Portal der Wiesn-Wirte eingeführt. 21 gastronomische Mittel- und Großbetriebe nutzen den Angaben zufolge hierfür das Portal Oktoberfest-Booking.com. Dort könnten nicht genutzte Reservierungen zum Originalpreis angeboten und erworben werden. "Egal, ob aufgrund einer Termin-Kollision, geänderter Pläne oder anderer Gründe – der Verkaufs-Prozess ist so einfach und transparent wie möglich gestaltet."

Eine sichere Abwicklung schütze dabei sowohl Verkäufer als auch Käufer. "Zudem werden die Gäste informiert, sobald neue Reservierungs-Kontingente freigegeben werden", heißt es weiter. "Mit diesem Schritt konnte der intransparenten Graumarkt-Praxis, bei der teilweise mehrere tausend Euro für einen Tisch verlangt wurden, erfolgreich entgegengewirkt werden", so die bayerische Landeshauptstadt. Die übrigen Festwirte haben den Angaben zufolge jeweils eigene Lösungen geschaffen, um ebenfalls eine sichere und faire Rückgabe nicht benötigter Reservierungen zu gewährleisten.


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