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Bei einem weiteren anvisierten Treffen im Raum Abensberg klickten kürzlich für eine 50-jährige Tschechin die Handschellen. Sie sitzt jetzt in U-Haft. Die Polizei warnt vor dieser perfiden Masche, auch Romance-Scamming genannt.

(ty) Ein 61-Jähriger aus dem Kreis Kelheim ist zum Opfer eines so genannten Liebes-Betrugs geworden – diese perfide Maschine wird auch Love-Scamming oder Romance-Scamming genannt. Das niederbayerische Polizeipräsidium berichtet heute von dem Fall. Den Angaben zufolge entstand dem Mann ein Vermögens-Schaden in Höhe von unterm Strich mehr als 150 000 Euro. So viel Geld übergab er insgesamt an eine Frau, über die er per Kurznachricht in Kontakt geraten war und mit der er sich nach anfänglichen Chats dann auch mehrfach getroffen hatte. Vor wenigen Tagen klickten für die 50 Jahre alte Tschechin und deren 18-jährigen Sohn im Raum Abensberg die Handschellen. Die mutmaßliche Betrügerin sitzt mittlerweile als Beschuldigte in Untersuchungshaft.

Nach Angaben des Polizeipräsidiums von Niederbayern hatte der im Landkreis Kelheim wohnende Mann bei der Polizeiinspektion in Kelheim kürzlich Anzeige erstattet, da er offenbar zum Opfer einer dreisten Betrugs-Masche geworden war. Etwa im Juli hatte er den Angaben zufolge zunächst von einer ihm nicht bekannten Frau eine Kurznachricht erhalten. Nach anfänglichem Chat-Verkehr habe er sich dann mit einer Unbekannten getroffen. Nach weiteren persönlichen Treffen in der Oberpfalz habe ihn diese Frau um Geld gebeten – angeblich unter anderem für eine Operation sowie zur Begleichung von Schulden.

"Nach bisherigem Stand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen soll der 61-Jährige auf diese Weise insgesamt über 150 000 Euro übergeben haben", erklärte heute das niederbayerische Polizeipräsidium. Im Zuge der Ermittlungen sei bekannt geworden, dass am vergangenen Donnerstag im Raum Abensberg eine erneute Bargeld-Übergabe habe stattfinden sollen. In diesem Zusammenhang seien von Beamten der Kriminalpolizei-Inspektion aus Landshut schließlich die 50-jährige Tschechin aus dem Raum Domazlice sowie deren 18-jähriger Sohn vorläufig festgenommen worden. 

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Auf Antrag der Staatsanwaltschaft von Regensburg – so wurde heute weiter bekannt gegeben – sei gegen die 50-Jährige mittlerweile ein Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des Betruges erlassen worden. Nach der Vorführung beim Amtsgericht in Regensburg sei die nun beschuldigte Frau am vergangenen Freitag in eine bayerische Justizvollzugsanstalt gebracht worden. Ihr 18 Jahre alter Sohn sei nach Durchführung der erforderlichen kriminalpolizeilichen Maßnahmen aus dem Gewahrsam entlassen worden. 

Perfide Masche 

"Die Suche nach der großen Liebe nutzen Betrügerinnen und Betrüger häufig auch im Internet aus", erklärt das Polizeipräsidium von Niederbayern zu dieser Betrugs-Masche. "Sie nehmen über soziale Netzwerke Kontakt mit ihren Opfern auf, denen sie eine Beziehung vorgaukeln." In der digitalen Welt gebe es viele Möglichkeiten, neue Menschen kennenzulernen oder potenzielle Partner zu finden – sei es über Dating-Apps oder soziale Netzwerke. "Doch wo immer mehr Menschen die große Liebe suchen, haben auch Betrüger entsprechende Möglichkeiten, Opfer zu finden", gibt die Polizei zu bedenken.

So gehen die Kriminellen vor

Mit gefälschten Profilen und falschen Identitäten versuchen so genannte Romance-Scammer oder Love-Scammer den Angaben der Polizei zufolge, Liebes-Beziehungen aufzubauen: "Sie geben sich auf Dating-Portalen, in sozialen Netzwerken oder Messengern als attraktive Singles aus, teils mit faszinierenden Lebensläufen, und schreiben einfühlsame Nachrichten. Dabei zielen die Betrüger auf die emotionale Bindung und das Vertrauen des Opfers. Dabei gehen sie sehr geschickt vor und nehmen sich Zeit, um Vertrauen des ahnungslosen Chat-Partners zu gewinnen. Sobald das Opfer Vertrauen gefasst hat, beginnen die Betrüger damit, um Geld zu bitten. Durch die emotionale Abhängigkeit, so das Kalkül, fällt es schwer, Geldforderungen, finanziellen oder anderen Gefälligkeiten eine Absage zu erteilen."

Präventions-Hinweise

Um nicht Opfer dieser Betrugs-Masche zu werden, sollte man laut Polizei bei jeder Kontakt-Aufnahme von Unbekannten über das Internet oder über Messenger-Dienste grundsätzlich misstrauisch sein. "Achten Sie auf Ungereimtheiten und Widersprüche und lassen Sie sich von fadenscheinigen Ausreden und Erklärungen nicht blenden", rät die Kripo: "Seien Sie außerdem zurückhaltend bei der Veröffentlichung Ihrer persönlichen Daten, wie Anschrift, Geburts-Datum oder auch Angaben zu ihrem Arbeitgeber / Beruf."


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