Gegen den Mann wurde Haftbefehl erlassen, er wird im Klinikum bewacht. Ermittlungen gegen die Söhne (23 und 17), die ihren Vater angingen, um ihrer Mutter (45) zu helfen. Der Beschuldigte war kürzlich verurteilt worden und hatte Kontakt-Verbot.
(ty) Nach der Auseinandersetzung am Freitag in Ingolstadt, bei der – wie berichtet – eine 45-jährige Deutsche erstochen worden war, hat die Polizei heute weitere Details bekannt gegeben und über den aktuellen Stand informiert. Beim Beschuldigten handelt es sich um den Ex-Mann des Opfers. Der 49-jährige Türke trug selbst schwere Verletzungen davon, befindet sich weiterhin in einer Klinik. Gegen ihn wurde mittlerweile ein Haftbefehl erlassen. Auch gegen die beiden Söhne im Alter von 23 und 17 Jahren, die ihrer Mutter zur Hilfe gekommen und ihren Vater körperlich angegangen waren, wird strafrechtlich ermittelt. Der beschuldigte 49-Jährige war wegen Übergriffen auf die Frau erst kürzlich zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden; zudem bestand für ihn ein gerichtliches Kontakt-Verbot zu seiner Ex-Gattin. Wir fassen zusammen.
Laut Polizeipräsidium Oberbayern-Nord war es am Freitagabend gegen 19.30 Uhr zu der Auseinandersetzung mit tödlichen Folgen gekommen. Der 49-Jährige habe seine Ex-Frau auf der Richard-Strauß-Straße angegriffen und mit einem Küchen-Messer auf sie eingestochen. Den Angaben zufolge kamen die beiden Söhne im Alter von 23 und 17 Jahren zur Hilfe und versuchten, den Türken durch Schläge und Tritte von ihrer Mutter abzuhalten. "Die schwerverletzte Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo sie kurz darauf verstarb", so die Polizei. "Der Messer-Stecher wurde ebenfalls schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, wo er von der Polizei bewacht wird."
Am gestrigen Sonntag sei auf Antrag der hiesigen Staatsanwaltschaft durch den zuständigen Ermittlungsrichter ein Haftbefehl gegen den dringend tatverdächtigen 49-Jährigen erlassen worden – wegen des Verdachts auf Totschlag. Dieser Haftbefehl sei dem Beschuldigten im Klinikum von Ingolstadt eröffnet worden. Wegen der weiterhin erforderlichen medizinischen Behandlung werde der Türke zunächst nicht in eine Justizvollzugsanstalt gebracht, sondern in dem Krankenhaus bewacht. "Sein Gesundheits-Zustand ist stabil", hieß es am heutigen Nachmittag. "Das Motiv für die Tat und die Umstände, die zu der Eskalation führten, sind derzeit Gegenstand der Ermittlungen."


Gegen die beiden Söhne des Beschuldigten und der Getöteten, "die in unmittelbarem Zusammenhang mit der obigen Tat den Beschuldigten körperlich angegangen und diesem Verletzungen zugefügt hatten", sei ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet worden. In diesem Verfahren solle insbesondere geprüft werden, ob die zwei jungen Männer in Nothilfe gehandelt haben. Hinweise zum Tatgeschehen nimmt die Kripo unter der Telefonnummer (08 41) 93 43 0 entgegen. Zeugen, die Fotos oder Videos vom Tatgeschehen gefertigt haben, werden darum gebeten, diese der Polizei zur Verfügung zu stellen. Hierzu wurde ein so genanntes Upload-Portal eingerichtet, das unter diesem Link erreichbar ist.
Nach der Trennung des Ehepaars im vergangenen Jahr war es laut heutiger Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord gehäuft zu Auseinandersetzungen zwischen dem beschuldigten 49-Jährigen und seiner Ex-Frau gekommen. "Dabei handelte es sich um Delikte wie Verstöße gegen das Gewaltschutz-Gesetz, Bedrohungen, Beleidigungen, Nötigungen und einfache Körperverletzung, die der Mann gegenüber der Frau verübt hatte." Diese Taten seien zur Anzeige gebracht, von der Staatsanwaltschaft verfolgt und angeklagt worden. Mit Urteil des Amtsgerichts in Ingolstadt vom 6. Oktober dieses Jahres sei der 49-Jährige zu einer Gesamt-Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt worden, die zur Bewährung ausgesetzt worden sei.
Dieses Urteil des Amtsgerichts sei rechtskräftig seit dem 14. Oktober. Außerdem erklärte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute in einer Presse-Mitteilung: "Gegen den tatverdächtigen Beschuldigten war zuletzt – erneut – mit Beschluss des Amtsgerichts Ingolstadt – Familiengericht – vom 30. Oktober 2025 ein gerichtliches Kontakt-Verbot nach dem Gewaltschutz-Gesetz bezüglich dessen Ex-Frau ausgesprochen worden."
Erstmeldung zum Thema:
Tötungs-Delikt in Ingolstadt: 49-Jähriger ersticht Ex-Partnerin (45) mit Messer





