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Prognostizierte Gesamt-Menge von 6,3 Millionen Tonnen würde ein Plus von 14,8 Prozent zum Vorjahr und einen Wert von 1,6 Prozent über dem langjährigen Mittel bedeuten. Hier die Details, auch zu den Sorten und Hektar-Erträgen. 

(ty) Wie das bayerischen Landesamtes für Statistik jetzt mitgeteilt hat, wird für heuer im Freistaat eine insgesamt überdurchschnittliche Getreide-Ernte von 6,3 Millionen Tonnen erwartet. Dies zeigten die bisher ausgewerteten Ertrags-Messungen aus der "Besonderen Ernte- und Qualitäts-Ermittlung" in Verbindung mit Ertrags-Schätzungen der amtlichen Berichterstatter zum Juli. Im Vergleich zum Vorjahr mit rund 5,5 Millionen Tonnen ergäbe sich nach Angaben der Behörde damit ein deutlicher Zuwachs um 14,8 Prozent sowie zum langjährigen Mittel von 2019 bis 2024 mit 6,2 Millionen Tonnen eine Erhöhung um 1,6 Prozent.

Nach den bisher ausgewerteten Ertrags-Messungen werde in Bayern mit einem Durchschnitts-Ertrag beim Getreide – ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix – von 70,4 Dezitonnen je Hektar gerechnet. Dies seien deutliche 12,6 Prozent mehr als im Vorjahr mit 62,5 Dezitonnen je Hektar sowie 5,7 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2024 mit 66,6 Dezitonnen je Hektar.

Die im Freistaat bewirtschaftete Getreide-Fläche – ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix – wuchs nach dem vorläufigen Ergebnis der Boden-Nutzungs-Haupterhebung heuer gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent – und zwar von 874 846 Hektar auf 891 859 Hektar. Gegenüber dem langjährigen Mittel von 2019 bis 2024 mit 928 423 Hektar habe sich die Anbau-Fläche allerdings um 3,9 Prozent reduziert.

Der Durchschnitts-Ertrag bei der flächenstärksten Getreideart, dem Winterweizen, steigere sich nach derzeitigen Erkenntnissen in Bayern auf 75,0 Dezitonnen je Hektar – ein Plus von 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei der gleichzeitigen Flächen-Zunahme um 8,6 Prozent auf 486 280 Hektar errechne sich beim Winterweizen eine Ernte-Menge von rund 3,6 Millionen Tonnen, was eine deutliche Zunahme um 17,3 Prozent zum Vorjahr bedeute. Im Vergleich zum langjährigen Mittel ergebe sich ebenfalls eine Zunahme von 2,6 Prozent.

Bei der Wintergerste liege der Hektar-Ertrag im Freistaat nach derzeitigen Berechnungen bei 74,0 Dezitonnen je Hektar – plus 22,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei einer gleichzeitigen Flächen-Abnahme um 12,2 Prozent auf 190 575 Hektar errechne sich hier eine Ernte-Menge von rund 1,4 Millionen Tonnen. Das entspreche einem Plus von 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Verlust zum langjährigen Mittel von 3,7 Prozent.

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Der durchschnittliche Hektar-Ertrag bei der Sommergerste in Bayern liege mit voraussichtlich 57,7 Dezitonnen je Hektar um 18,3 Prozent deutlich über dem Vorjahres-Niveau von 48,8 Dezitonnen je Hektar. Mit 84 635 Hektar Anbaufläche, das sind 9,3 Prozent mehr als im Vorjahr, werde voraussichtlich eine Ernte-Menge von rund 0,5 Millionen Tonnen eingefahren. Damit läge die Ernte-Menge bei der Sommergerste heuer um 29,3 Prozent über dem Vorjahr und um 11,6 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2024.

Beim Winterraps in Bayern werde ein Rückgang beim durchschnittlichen Hektar-Ertrag auf 36,9 Dezitonnen je Hektar erwartet, dies seien 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei einer Anbau-Fläche von 115 480 Hektar (plus 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr) werde somit eine Ernte-Menge von rund 0,4 Millionen Tonnen erwartet. Das entspreche einem leichten Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem deutlichen Zuwachs von 15,0 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel.

Die in den vergangenen 30 Jahren besten Hektar-Erträge bei der Getreideernte im Freistaat – ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix – waren nach Angaben des Landesamts für Statistik im Jahr 2014 mit 75,4 Dezitonnen je Hektar erzielt worden. Es folgten in dieser Rangliste die Jahre 2020 mit 71,0 Dezitonnen je Hektar sowie 2017 mit 70,7 Dezitonnen je Hektar.

Die geringsten Hektar-Erträge bei der Getreide-Ernte in Bayern habe es in den vergangenen drei Jahrzehnten mit 50,6 Dezitonnen je Hektar beziehungsweise 54,0 Dezitonnen je Hektar in den Jahren 2003 und 1995 gegeben, teilte die Behörde weiter mit. Die Anbau-Fläche für Getreide im Freistaat habe sich im Zeitraum von 1995 bis 2024 um etwa ein Fünftel (21,3 Prozent) von 1 111 296 Hektar auf 874 846 Hektar verringert.

"Für die Wintergetreidearten waren die Saatbedingungen ab Oktober gut", fasste das bayerische Landesamt für Statistik heute zusammen. "Auch konnten keine nennenswerten Auswinterungs-Schäden festgestellt werden." Ebenso gut gewesen seien die Saatbedingungen für das Sommergetreide. "Das überdurchschnittliche warme, sonnige und viel zu trockene Frühjahr führte vor allem auf schwächeren Standorten zu Ertrags-Einbußen.

Es folgte eine Hitzephase ab Mitte Juni die die Wintergerste zügig abreifen ließ." Zunächst habe sich ein günstiges Erntewetter abgezeichnet. Allerdings habe sich ab Anfang Juli eine längere Regenphase eingestellt, die zu Ernte-Unterbrechungen geführt habe. "Ab Mitte Juli war aufgrund der Nässe eine Ernte vielerorts gar nicht mehr möglich", erklärt die Behörde. "Ab Anfang August konnte mit zunehmend trockenerer Witterung die Ernte fortgeführt werden."

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